Samstag, 25. August 2007

Als einmal einer auszog, um heimzukehren

Es zog einmal einer aus - aus dem holdesten Paradies welches ihm auf seiner ganzen langen Reise in den fernen Osten je zuteil wurde: Der Strand von Vama Veche am Schwarzen Meer. 5 Tage lang durfte er dort weilen, ehe weltliche Zwänge ihn heimriefen. Es hieß Abschied nehmen von köstlicher Fischsuppe und Fisch, von netten gratisfrühstückservierenden Zelthotelbetreibern, von Hippies, Aussteigern, Intellektuellen, Nirvanaleiberlrockern, Abenteurern, Säufern, Musikern, von verschiedenster Musik, auch Livekonzerten, von Meeressonnenaufgängen, ins Meer hupfen und im Meer Seelöwe oder Schildkröte, Fisch, Aalfisch, Walfisch, oder einfach nur Treibgut sein.

Ja und vor allem Abschied nehmen von seinem tapferen und treuen Kameraden, Chrisu der Drache. Er und ersterer er nahmen auf ihrem Trip den Namen „Dragon Boyz“ an...denn von dort an gehörten sie DAZU... Zu ihrer eigenen Gang. Auch wenn sie nicht groß war. Dafür umso wendiger und schneller. Aber Schluss mit der Nostalgie, die Dragon Boyz trennten sich, weil einer heim musste. Und er hatte eine Mission, die nach Abenteuer roch. Viele Instruktionen hatte er bekommen für sein Vorhaben, und doch blieben noch viele Punkte offen, vieles die Heimreise betreffende blieb unklar, was den Geruch wesentlich verstärkte. Welch erquickende Würze, welch frischer Wind! Genuss und Antriebsmotor!
Diese Kräfte trieben ihn rasch per Bus bis Bukarest. Bis auf einen Streit mit Busleuten, die 7 Euro fürs Radl verrechneten, um sie in ihre eigene Tasche zu stecken, war da noch eher Flaute.

Der Bahnhof von Bukarest. Groß. Der Zug für Wien. Lang. Viele Schaffner. So viele, dass nie einer allein stand. Erstes Problem: (Wie) Soll man einen Schaffner schmieren, wenn ein anderer dabei ist? Also fragte Dragon Boy erst mal, wies mit dem Radl ausschaut...und einhellig kam zurück, dass da gar nix geht. No Entrance mit dem Ding. Ja, es war halt Rumänien, nicht Österreich. 3 Minuten vor der Abfahrt und noch immer nicht im Zug, gerade als es dem Abenteurer zu würzig und frisch wurde, war da „der Typ“. Der Typ zwinkerte in Richtung eines Schaffners, flüsterte was von 20 Dollar...aber das überhörte Dragon Boy leider, gestresst und grün hinter den Ohren wie er noch war in dem Metier. Er ging auf Nummer sicher und bot gleich 200 Lei an => 70 Euro. Da fehlte nicht mehr viel zum Ticketpreis...fast zum Ticketpreis ohne Ticket unterwegs.

Aber er war drin...allerdings drei Waggone weiter. Der Schaffner hatte gewollt, dass das Radl dort, im Österreicherwaggon, reinkam. Und Dragon Boy war gestresst und geschwächt weil soooo wenig Zeit zum Denken und tat alles was ihm gesagt. Der Zug fuhr los, und der Arme fand sich plötzlich weit weg vom Herrschaftsbereich seines Mentors, der Weg dorthin erschwert durch einen verrückten Schaffner, der ihn nicht durchlassen wollte und anfangs sogar die Durchgangstür vor seiner Nase zusperrte. Es gab auch keinen Platz für Radl und Zeug, und eine Schaffnerin, die sich über dessen „groteske“ Lagerung aufregte... Spicy spicy!
Aber der Junge kämpfte sich durch zu seinem Herrn, gerade rechtzeitig, da gerade der Kontrollor daherkam. Es war eine interessante Situation...Kontrollor vs. Schirmherr. Der Schirmherr gewann, der Kontrollor ließ ab vom Ticketlosen.
Da spendierte Dragon Boy gern ein Bier aus seinem Rucksack für „den Typen“, und Wasser für einen Freund vom Typen.
Er scoutete einen guten Radl-Platz im sicheren Bereich aus und kehrte mit „No problem, no problem“-Schulterklopfern seines Patrons gestärkt zum Gepäck zurück, um der Schaffnerin zu versprechen, das Zeug beim nächsten Bahnhof woandershin zu schaffen. Nur noch eine kleine Prüfung bis dorthin: Der Kontrollor war nämlich wieder da, und er gab jenes Wort von sich, das Dragon Boy in dem Moment noch viel schlimmer fand als jegliches „Human Resources“ oder „Kollateralschaden“: „Ticket.“ Aber er schaffte es, den Uneinsichtigen mit Gewäsch über Radl und Gepäck und Bahnhof zu zerstreuen. Und weg war er, und der Bahnhof war da. Ja passt, Klinke drücken – Tür zugesperrt. Die andere Seite war offen...das Radl über die Steine nach vorne bringen? Nö, zuwenig Zeit. Aus der Traum von Sicherheit, weiter schwamm der Arme in einer mittlerweile viel zu würzigen Nudlsuppn dahin.
Da ging er nochmal zum Patron, aber der verstand das Problem nicht so recht, weil er ja die Sprache nicht verstand. Er verstand nicht, dass der Kontrollor ums Ticket gefragt hatte. Ohne diesen verdammten Drahtesel wäre alles so einfach gewesen...aber Dragon Boy hatte Angst um das Zeug und musste dorthin zurück. Er ließ die Tür aufsperren und wartete auf den nächsten Bahnhof. Der Schrecken in Person kam aber vor dem Bahnhof... diese Ausgeburt aus...Korrektheit? Oder Gemeinheit? Diesmal bestand er auf dem Ticket. Jetzt musste Dragon Boy in die Offensive gehen. Er besorgte sich eine Übersetzerin und wurde sehr offen und direkt zu dem Mann. „Sie wissen ganz genau, dass ich den Andern geschmiert hab...sie haben mich nicht umsonst ziehen lassen, als er dabei war und ihnen unmissverständliche Zeichen gegeben hat! Ich bin 200 Lei losgeworden!“ Seine lakonische Antwort: „Ich hab von dem Geld nichts gesehen.“ Und: „Ticket oder raus.“
„Warum haben Sie mich dann zuerst ziehen lassen?“ Und er kam mit einem Gewäsch von Schlafwagenticket und jetzt weiß er, dass es gar kein Ticket gibt oder so. Noch nie war Dragon Boy in einer derartigen Situation gewesen...und so wurde er schwach, zu schwach zum klaren, richtigen Denken...der richtige Konter wäre gewesen: „Ok, gehen wir zum Schlafwagen [dessen Schaffner sein Mentor war], und checken wir das mit dem Schlafwagenticket.“ Aber er beugte sich dem Diktat dieses Teufels und ließ sich auf die Schlachtbank verdammen, beim Radl, auf das Fallbeil wartend. Ein Fluchtversuch noch, wieder vom Kontrollor vereitelt, und schon war da der Bahnhof, das Beil fiel, ziemlich kopflos stand der Arme plötzlich da mit wenig Geld, Verkühlung und ohne Zug oder Schlafmöglichkeit, inmitten von rumänischen Bergen. Die frische Luft mochte ihn nicht so recht zu begeistern.

Dragon Boy wollte sich gerade auf den Weg zu einem Bankomaten machen (nicht wissend, ob der noch was hergibt), als ihm ein Zimmer angeboten wurde für viel zu viel. Mit Händen und Füßen und Very Basic English erzählte er dem Herrn seine Leidensgeschichte und versuchte, den Preis radikal zu drücken. Ein paar jüngere Leute hatten das mitbekommen und fragten ihn, was los sei und so. Sie konnten richtig Englisch. Endlich konnte Dragon Boy wieder mit jemandem reden! Die Situation lieferte nun reichlich Stoff für Galgenhumor...dazu kam das auf der Reise zwischen den Dragon Boyz berühmt gewordene „on the edge“-Sein: Wenn sie nach laaaangen langen Kilometern in schönen aber gefährlichen Badlands durch die Nacht fuhren und einen Schlafplatz suchten...oder wieder mal kein Geld hatten, hungrig waren... kurz: am Zahnfleisch daherkrallten. Ja, das tat der eine Dragon Boy gerade, und wie immer in diesem Zustand brauchte es nur mehr einen speziellen Kick, der seinen Körper eine Droge ausschütten ließ, die wohl schon unseren Vorfahren in grauer Vorzeit zur Hilfe kam, wenn nach langer erfolgloser Jagd doch noch ein Beutetier auftauchte (oder sie zur Beute zu werden im Begriff waren).... so eine Adrenalin-Amphetamin-Mischung jedenfalls, sodass das Ganze sehr lustig und rauschig wurde. Das Ganze und der ganze Abend... denn die netten Leut luden ihn zu sich nach Hause ein. Das lag zwar einenhalb Zugstunden in Richtung Bukarest, aber er nahm gern an, und als er 2 Stunden später auch noch 300 aussidruckte Lei in Händen hielt, hatte die ganze Geschichte im Nachhinein doch noch die richtige Würze erhalten. Leider konnten ein sehr schöner Abend, ein gutes Bett, ein tolles Mamafrühstück und noch ein gutes (nachmittags)Bett ihn nicht von seiner Kränkelei heilen, es wurde sogar noch schlimmer, aber es half nichts, rein in den Zug, diesmal mit Ticket, ab jetzt nur mehr fürs Radl schmieren... das ging gut. Ein eigenes 6er Abteil für ganz Rumänien...warum nicht gleich so? Aber Dragon Boy wusste: Hinter der Grenze, da begann wieder die Ungewissheit. Der Platzmangel, die Sitzlosigkeit, das Improvisieren. Ob die 70 verbliebenen Lei reichen würden? Ein alter Mann sagte ihm, dass der ungarische Grenzschaffner mit 2,3 Lei für ein Bier schon zufrieden sein würde...er war sogar mit 0 zufrieden. Dafür kams nach Budapest&Schichtwechsel umso dicker. Ein junger, äußerst pflichtbewusster Kontrollor wollte dem ungarischen Tarif gemäß 100 Lei (30 Euro) für das Rad. Für 180 Zug-Kilometer! Und dessen schulisch-faschistoide Korrektheit ließ keine Tricks zu. Irgendwie hatte er das gleiche Gesicht wie der vortägige Korrektmensch, nur ein paar Jahre jünger. Er: „Take out bike.“ Dragon Boy, ihn mit dem Zeigefinger fast aufspießend: „YOU will NOT take my bike OUT!” So ging es öfters hin und her, mittels Übersetzer wurde diskutiert über Umrechnungskurse und Menschlichkeit. Der Kontrollor zog aber, statt kulant zu sein, noch einen Trumpf: Er drohte mit der Polizei. Es spielten sich schon verschiedene Kampfszenarien im Kopf seines Gegners ab, als eine Frau, die alles ein wenig mitverfolgt hatte, den Knoten mit 40 Lei löste. Sie bekam dafür Muscheln vom Schwarzen Meer, welche von nun an, da das Geld aus war, eine Art Naturalie, eine Währung für den Dragon Boy wurden. Eine Währung, die bei strengen österreichischen Schaffnern wohl nichts wert gewesen wäre...der sogesehen Mittellose fragte sich kurz, wie das in Österreich wohl laufen würde, wollte es aber eigentlich gar nicht wissen und ging kurz nach der Grenze einfach schlafen. Die Schaffner kamen und meinten lediglich: „Ah geh, lossman schlofn, des passt scho!“ Aufwachen in Wien...die Heimat hatte ihn wieder. 4 rumänische Lei und 10 kroatische Kuna gaben noch 2 Euro an der Wechselstube her. Ein nach billigem Kebap befragter Wiener gab noch einen Euro dazu...nun stand sogar einem guten Kebap nichts mehr im Wege. Und dann noch zum ÖBB-Fundbüro, um ein einmal vergessenes Zelt wiederzubekommen. „Vierazwanzg Euro, aber fia di moch i ochte.“ Nun hieß es ruhig bleiben und die Muscheln spielen lassen. Da hockte ein Mann hinter ihm an seinem Kinderwagen&Kind. Der Dragon Boy hockte sich dazu und erklärte ihm seine Situation, Muscheln für das Kind anbietend. Noch eine Hürde gemeistert. War da noch EINE – Frage. Wie groß ist die Chance, mit Rad und Gepäck und net mehr ganz frischem Aussehen von Wien nach Graz mitgenommen zu werden? Nach 4 Stunden vierspuriger Ignoranz von seiten der Kraftstoffbetriebenen erlosch das Drachenfeuer...schon ziemlich auf Sparflamme schleppte sich der Drache noch in einen Park und auf seine Isomatte. Krank, allein, mittellos, ungewaschen, zum Essen noch ein Apfel, altes Weißbrot und Honig da, wollte er nur mehr schlafen. Aber selbst das wurde mitten in der Nacht empfindlich gestört: Es begann zu regnen...aber das erfüllte Dragon Boy im Nachhinein betrachtet noch bis an sein Lebensende oftmals mit einem Schmunzeln. Denn nun kam das Zelt zum Einsatz, das nur deshalb da war, weil er es Wochen zuvor mal im Zug vergessen hatte.

War es im Geiste der Dragon Boyz, dass einer davon im Zustand schwindender Kräfte schließlich seinen Vater anrief, um ihn in Wien abzuholen? War es dragon-like, sich erst mal nach Hause, Elternhause, bringen zu lassen und zwei Tage an Mamas Rockzipfel zu hängen? Quälende Fragen für einen wie IHN. Trotzdem machte er noch viele Kinder und lebte glücklich bis an sein Lebensende.

Mittwoch, 1. August 2007

bulgarski

wir sind jetzt wirklich im exotischen wilden wilden osten angelangt:

wir verstehen kein wort von dem was hier geschrieben oder gesagt wird. nicht mal den computer koennen wir gscheit bedienn da alles in kyrillisch geschreiben ist.... wenn wir im zentrum von vidin unterwegs sind, in dieser graz fussgaengerzone mal 3, alles ganz leise, kommen wir uns vor wie in der matrix, wie fremde in einem neuen level in einem computerspiel. dabei liegt das wirklich fremde erst vor uns. wir besichtigten heute eine alte halbeingestuerzte kirchenruine in dessen kirchenschiff ein wilder garten wuchert. hier boten sich uns ungeahnte moeglichkeiten zu spass spiel und spannung mit einem bulgaren der auf uns durch archies lackierte zehennaegel ansprach aber wir und bulgarien muessen erst warm werden miteinander.

hier in bulgarien goennten wir uns jetzt wellnesstage mit restaurantbesuchen und hotelbetten... aber jetzt ist wieder schluss mit lustig, bevor wir noch fett werden schwingen wir uns wieder uauf die raeder immer wieter ichtung osten in die wildnis. das gibt ein arges gefuehl weill bis jetzt jeder tag und vorallem die naechte so verschieden waren...

vorgestern wurde uns bei starkem sturm ein platz in einem rohbau angeboten, die nacht davor schlichen wir uns bei einem bauern der seinen hundtrainierte vorbei zu einem huegel mit phaenumenalen ausblick auf karpaten und donautal, die nacht davor bei vollmond am silbersee gecamp, die nacht davor zwischen 300 jahre alten eichen. was davor war wissen wir schon gar nicht mehr bei den vielen eindrucken die uns hier zu teil werden. Nicht nur die Landschaften, auch die Begegnungen mit den Menschen bringen uns oefters in Zustaende jenseits von Gut und Boese. Jenseits von Gut und Boese.... ja, auch jetzt. Deshalb gemma jetzt schlafen, morgen warten viele Kilometer auf uns... wann wir auf die naechste Internet-Pippn stossen werden? The answer my friend is blowing in the wind... und der is uns morgen hoffentli gnaedig

gute nacht

Montag, 30. Juli 2007

von der hausburg gräz

'So wende ich mich an die Ferne, an die holden Ritter der Morgenlandfahrt.'

ähm, ähm.
Schon viele Sonnenaufgänge ist es her,
da reiste ich dem einem Ritter hinterher.
War in Salzburg, an der westlichsten Weide am Berg vor der Arl'.
Spuren fand ich von dem Einen keine mehr,
doch sah das Land und vieles meeehr.

An unserem Hofe, dir gut vertraut,
tummeln sich grad viele Leute, die ich regelmäßig verhau'
Flink und stark sind sie und braune Haut haben die Besten,
sowie ein Amigo de Capoeira Schriftzug auf ihren Westen.

Am Hofe unserer einst Verbündeten.
In Budapest lernte ich so viele von ihnen kennen,
da es mir eine Freude war mit denen gemeinsam zu pennen.
Lauthals unsere gemeinsame Zugehörigkeit wieder verkündeten.

Da passierte es vor ein paar Sonnenuntergängen.
Ritter Noci verkündete den Anbruch seiner hellen Nacht,
gespannt fuhren wir auf ein Schloß, gaben keine Acht.
das Anwesen lieblich schön geschmückt auf steilen Hängen.

Musiziert, getanzt, gekämpft wurde regelrecht,
dann gefressen, gesoffen, gehurt mit Recht!
So wie früher mit dabei, du mein Ritter mit Gehang,
bis vor übermut, war uns vor dem nächsten Tag bang.

Fahret weiter, kommt zurück und erzählt uns ja weiterhin.
Bleibet fromm, edel und doch verrückt,
Eure gschichte zieht sich somit ewig hin.
Unsere alle Leben werden dadurch doch reichlich geschmückt.

Laier-Ritter Krzysztof.

Donnerstag, 26. Juli 2007

Once upon a time...

Once upon a time a Knight and a Dragon met in the swamp of Novi Sad. But instead of fighting each other they wanted to show an alternative and built a symbiosis: Knight Archibald and Chrisu, the tiny Firefighter Dragon. Together they stand, divided they fall. They went out into the wild South-East to question the "Law of the Jungle" (The Survival of the Fittest). And it works! For example in the way, that During their journey they had to share a lot of stuff with peole thez didnt like in fact. Nevertheless there were also a lot of encounters where we really enyojed to share thoughts, goods and time... People tought us great lessons by being either thieverish and mean or being kind and guest-friendly. Those experiences were necessary to prepare for the even wilder even easter east... you know yesterday we crossed the river that was the borderline between east and west in the old ages -muslime and austrian. We are embassadors of our own - a mixture out of weirdness, riskiness, fearfulness, built upon a good fundament of peace and pacifism (peace fundamentalists so to say).
And so we try to cross borders - countries' borders and mind's borders - and break on through to the other side.

Ok, the distance to our beloved home and our beloved round table is getting longer and longer, so may God be with us and may our letter pigeons still find their way...

Freitag, 20. Juli 2007

hallo aus dem osten

Archibald hier, im Moment allein, und sonst auch bald nur mehr zu zweit... Uwe muss morgen heim und Stefan is schon weiter Richtung Belgrad. Also der Master of Disaster und der Assistant Master of Disaster auf an Haufn. Wir sind jetzt in NOvi Sad in Serbien, die erste richtige Stadt die mit unserer Anwesenheit beehrt wird...die 2 Tage hier waren wir hauptsaechlich damit beschaeftigt, einem Gral nachzujagen: Einer Bootfahrtetappe von Novi Sad bis rumaenische Grenze. Uwe und ich uebernahmen die Drecksarbeit und gingen 2mal auf Odyssee in NoviSAd-Vororte, auf der Suche nach einem PLatz, wo Militaerabfall verkauft wird und wos aungeblich schwimmende Brueckenteile geben soll...auf einer Bruecke waerma da runtergschwommen...aber zu schoen um wahr yu sein...hats nix geben. 2 mal fuer nix bei 40 Grad in Grindkaffs weil wurscht jetzt warum- jedenfalls juhui. Selber Floss bauen geht da hier auch net...obwohls in NOvi Sad einen Bootsbauer oder so geben soll - unsre Letzte Chance.
MOrgen wissma mehr. ABer wir san wunderbar in Serbien empfangen worden...haben ungfragt in nem Obsthain uebernachtet und die Besityer ham sich direkt gfreut drueber...unser Fruehstueck bestand aus frischem Obst, Slivovica-Schnaps und tuerkischem Kaffee. 30 km weiter stolperten wir in eine Kaffee-Bier-Slivovica-Session. Gut dass es nur mehr 10 km bis NOvi Sad warn :_)

So ganz allgemein stehn ma jetzt bei 570 gemeinsamen Kilometern: Graz/Radkersburg/Slowenien/Kroatien/Ungarn/Kroatien/Serbien. Durch Wald und Flur, unzaehlige (unselige) KAffs, durch Sonnenauf/und Sonnenuntergaenge, durch brettlebene Landschaften auf schnurgeraden GEraden, durch Vorstadt und Stadt, durch haufenweise Palatschinken, Burek, Pizza, Muesliriegel. Es kommt mir so vor, als sei ich diese Art zu leben schon irgendwie gewohnt, als wuerde diese REise schon lange dauern, dabei hamma erst den 9. Tag... und da is EIN MONAT vor uns! I kanns kaum glauben. Was wird uns zwei Spezialisten noch alles passieren? WEnn wir erst nach Rumaenien kommen! Der Herrgott sei uns gnaedig.

Ich muss jetzt weida, heute schauma mal was in der Nacht in der Stadt so los is...UND MORGEN SITZMA AUF AM BOOT, ok? Es waer jetzt afoch des groesste fuer uns...wuenscht uns Glueck.

Auf Bald
Archibald

das nexte mal mit Companion
A jo, und wenns euch fad is, kommts aufn Balkan und tuts uns begleiten, es is nett.

Dienstag, 17. Juli 2007

Gleich gehts weiter

Wir sind hier bei 42° im SChatten in Vukovar in Ostkroatien...und koennens kaum erwarten, nach Novi Sad, der ersten richtigen Stadt auf unserm Weg, weiterzufahren - wenn wir dort sind gibts wieder News. Grosse Taten sind kurz davor, vollbracht zu werden!
Bis denne

Dienstag, 10. Juli 2007

Fortsetzung folgt

Hallo ihr Lieben! Bevors jetzt endlich losgeht, wollte ich nur noch eben sagen, dass es hier weitergeht! Der/die eine oder andere möchte bestimmt wissen, wie es uns in den gefährlichen Landen des Südens und Ostens ergeht, auf wieviel Widerstand wir vier tapferen Recken stoßen werden und all das... no risk no fun hoit ne.

Und wenn sich unterwegs jemand mit uns verbünden möchte: Bitte unbedingt schreiben! Auch hoch zu Ross sitzend bleiben wir am Boden und nehmen jeden in unseren Zug auf, auch den ärmsten und geringsten unter euch.

Nun denn, cya und bis bald
sagt
Archibald

Freitag, 6. Juli 2007

Schweizer Zunft

Vor allem den Reichen wird ja nachgesagt
dass sie von Geiz und Habgier sind geplagt
und sie damit nicht nur andern schaden

- hungrige Mägen weiter am Hunger sich laben
frierende Knochen in eisiger Kälte verzagen
nasse Kleider im Regen müssen baden -

sondern auch sich selbst nichts gutes tun:
denn nie kann so ein Mensch zufrieden ruhn
immer drückt was in den Schuhen.

Weil eben alles stets perfekt sein muss,
Vermögensvermehrung bis zum Überdruss.
Der/die Arme misst sich nicht am Sein,
sondern am Haben, und welche Pein
wenn davon etwas kleiner wird
so manchen das quasi kastriert
wenn der Straßenfetisch nicht mehr rollt
und keiner mehr Beachtung zollt.

Mit Gedanken wie diesen
legte ich mich in Zürich in die Wiesn
alle Schweizer in einen Topf geworfen
als ebendiese Reichen, auf ihr Vermögen schorfn,
erwartete ich mir nichts
und begab mich geistig in die Schönheit des Verzichts.

Aber die Züricher, von meinem Brainfuck unbeeindruckt
kamen hilfsbereit zu mir, und haben mein Bild der Leute wieder gleichgruckt.
Egal ob Oli, Alex, Francois
alles leiwand - alles klar.
Vorurteile weggeschrumpft
oh welch glorreich´ Schweizer Zunft!

Samstag, 23. Juni 2007

Zürich

Bin hier inmitten eines ehemaligen Büroraums einer ehemaligen Fabrik, der jetzt eine WG beherbergt... es geht heir wieder back to the roots, wie damals in den bauernhäusern, wo alles in einem gro'en raum war, hier leben also 7 leute ohne eigene zimmern, aber sehr fein, viel platz, alles da, radln, küche, theke, tischtennis, atelier usw mit "privatsphäre" kann man auch lockerer umgehen, die braucht man praktissch gar nicht, sagen die leut. Diese offene und eben soziale atmosphäre... vielleicht such i mir in graz auch was "offeneres". Aber bis 7. Juli(die zweite Reise hama verschoben) erst mal zelt und couchsurfen, vielleicht die Reise a bissl verlängern?? Bistu deppert.

Hab jetzt schon 2 Tage und 3 Nächte in Zürich gut überstanden, bis auf geldverluste....aber das lass ich mal bevor mir wieder die grausbirn aufsteigt (gestern von einem schweizer fahrscheinkontrollbatallion eine schwere niederlage erlitten). Eine wahrhaftig schöne stadt jedenfalls. Die Zeit hier hat meine ansichten bezüglich in die fremde gehen, woanders hinziehen, mich in a fremde gesellschaft einihaun, ganz schön übernhaufen geworfen! Sooo schwer is des dann a wieder net :) Schwer wirds lustigerweise halt dann, wenn man sich sorgen macht. Aber wenns einem in gewisser weise wurscht is(ok, einmal, beim Fahrschein kaufen nämlich, wars mir leider ZU wurscht) und man sich treiben lässt... keine angst vor den menschen hat - PING!! - is alles da was man braucht. Und mehr. Aber das kennt man eh schon aus unzähligen Reiseberichten.

Mein Radl, und den Bingl hinten drauf, empfand ich in letzter Zeit nur mehr als Last, ich hab das zeug bei einem lieben bekannten hier deponiert - juhuuu! Freiii! und fahr jetzt mit rucksack fest weiter nach west. Zum Wip, wir werden dort eine andere tafelrunde auschecken, die ein mittelalterliches konzert gibt... genial oder? so gehts dahin.

hey ich würd sagen die tafelrunde geht weiter! Wenn ma am 7. Juli in östliche gestade aufbrechen, um das heilige römische reich und die gesamte christenheit gegen die osmanen abzusichern, werden wir berichten wenns passt.

Bis zum nächsten mal sagt
Ritter Archibald

Dienstag, 19. Juni 2007

Teil 2 - Fight Club

Ja, so häng ich da. A bisserl träumträum, a bisserl spürspür, a bisserl raunzraunz, alles net so richtig, irgendwie dumpf und fad, richtig da is nur die unzufriedenheit, weil i schon seit Tagen wegen einer kleinen Fussverletzung - klein aber oho - net gscheit steigen kann und eben viel zu viel herumhäng. Der Himmel, ganz in grau und böse, kann mich mal, ich fahr los ein Bergtal rauf, dass es Freid is! Muskeln, Knochen, Gelenke, Eingeweide, überall herrscht Jubeltrubelheiterkeit, noch zusätzlich angeheizt von den Jungs aus der Selfmade-Drogenabteilung in der Chefetage.
Regen kommt. Regen? Hahaa! Komm nur! Ich kann mich wehren! I am the SUPERMAN. Ich bin Ritter Archibald.
Doch mein Heldenmut gerät ins Wanken, als es zu schütten beginnt. Scheise, das Wasser schleicht sich schon durch allzu dünne Schutzhüllen, der Regen beginnt mich zu vernichten, muss mir mein Zelt herrichten, denk ich mir, kann nicht verzichten auf einen Platz unter dichten Fichten, und nirgends einer zu sichten, alles steil, kane graden Gschichten, nach Kampf gegen steilen Forstweg beginnt sich das Ganze etwas zu lichten, denn da stehen sie, dichte Fichten, die ihr Leben auf eb'nem Platz verrichten.... aber mitnichten:
Gerade als das Innenzelt am Boden ausgebreitet liegt, fährt eine Windbö durch die vollgesogenen Zweige, und das Schutzschild selbst wird zum Verderbnis. Jetzt kommts richtig dick herunter.
Ok, Ausweichmanöver Delta IV: Aussenzelt drüber, darunter kniend und robbend versuchen, die Zeltstangen einzufädeln... nicht astrein aber es geht...ok aufstellen...ups ich hock ja drauf! Des geht jo goa net!
Ich bin in einem Fight Club, so richtig mit durchnässtem Unterleiberl und so, abgekämpft, im Ring gegen einen Wettergott, der mir gerade zeigt wos langgeht. So knie ich da, schrei dagegen an, panisch und verzweifelt, weiss nicht mehr weiter. Alles um mich wird nass und nässer. Owi vom Gas, Opfer bringen! Das Aussenzelt weg und das Ding normal, dem Regen ausgesetzt, aufstellen. Tropfen sammeln sich zu Pfützen. Rein und aufwischen...ich kriegs halbwegs trocken, schmeiss alles rein, was noch rein darf, reiss mir die Kleider vom Leib...
und wieder kann ich brüllen, diesmal als Sieger (oder einigen wir uns auf Unentschieden)...ich spürte mich! Vielleicht circa so wie die Burschn aus "Fight Club", wenn sie sich nach einem Kampf glücklich in die Arme fallen. Selbsterfahrung als Glücklichmacher.

Es gab schon mehrere solche "Kämpfe", (zuerst schiach, dann schen) wenn auch oft weniger arg... das Waschen in kalten Flüssen is zB so a Gschicht...jegliches Drübertrauen einfach....über an Berg, über Kontaktaufnahme mit Fremden usw.

Bin jetzt in der Schweiz am Bodensee, heiss und teuer aber sonst ... naja wird schon werden.

Jetzt sinds schon 4 Wochen! Eine noch und i bin schon wieder in Graz! (27. Juni)
Ich fahr noch in die Zentralschweiz zum Wip auf ein paar Metbecher und dann heim, wo auch immer das sein mag.

Was soviel heisst wie: viel posten brauch i eh net mehr... so normal von Mensch zu Mensch will i ja a noch reden und was zu erzählen haben. Des mit die Fotos kommt dann wenn i in Graz bin.

Edle Rittersleut' das wars für heut und wahrscheinli die Woche.

Archibald

Montag, 18. Juni 2007

Teil 1: s'Ländle

Vorarlberg - s'Ländle - fost scho mei zweite Hoamat.
Die Bauernheisa aus Hulz und Stan,
gaunze Derfln so schen,
as Tschinölln von Kirchen und Blosmusik,
da Weihraach und Kuahmist,
die Sennereien, Olmwiesnan und Hulzklofta -
des olles liegt in der Luft!
Und der Berg ruft,
wies so schen haast.
Die Leit san so gmiatlich und schen zum Auschaun wie des Land des' miterschoffn hom.
Wie kenntn schiache Leit so schen wirtschoftn?
Mitm redn is wieda net so leicht - aundre Länder - aundre Sprochn.
Die Touristen kennan dem gaunzn a nix schlechts mochn,
weil jetzt is no net Saison.

Und Wölda gibts do, de gibts net.
Moos und Moder
oder Gschloder aus Blattln, Dreck und -
olta Voda! Ma kennt si scho goa net mehr aus.
Nirgends sunst entfoltet die Natur so forced
ihre Kunst vom lebm und sterbm,
fressen und gfressen wern,
scheißn und draus no wos mochn -
goa hunderttausend neie sochn.
Es is scho fost zum lochn,
wenn fliagn und käfer, goa net zum zöhln,
zu am frischgmochtn Haufn wie narrisch zuwi wölln!

Und i lieg mittn drin in meiner hängemattn
wia eine dicki Fritattn.

Donnerstag, 14. Juni 2007

Seawas Liabe Leit!

Ich hab noch ganze drei minuten...alles so teuer hier in vorarlberger nobeltourismusorten...meine tour ging über kufstein durchs inntal, nach dem arlbergtunner bin i abbogen rauf in die berge... und da oben bin i im grunde immer noch, auf 1500 m. am tag verbrennst fast, in der nacht erfrierst. Deshalb nichts wie weg hier, runter in den bregenzer wald! Werd mi da glaub i für ein paar tage in die natur zurückziehen... mal schaun. also bissi geduld. Bleibt tapfer, so wie ich und mein - wenn auch manchmal bockender - Gaul. Schöne Archibald

Freitag, 8. Juni 2007

ahoi brüder und schwestern!
mei goutt es war so viel... also zuerst mal DES gschichtl:
kurz vor salzburg is mir bewusst worn, dass i dort keine sau kenn... da is mir der hans söllner in bad reichenhall eingefallen - für die dies nicht wissen: christoph und i haben ihn schon zweimal daheim besucht. Ich bin extra wegen ihm auf teufel komm raus nach bad reichenhall gfahrn, und hab von seim buam die info kriegt dass er in münchen is - also hans söllner aufn huat steckn! net so schlimm. dann war i im ort mei posting posten, wollt grad gehn, und wer setzt si genau bei dem cafe hin? Genau. Jo und er: kumm halt vorbei in aner stund, do moch ma a logafeia und so. Ich bin derweil auf an hügel durch den wald rauf wollt noch RELAXEN. Ich kam bei einem Schild vorbei: Militärübungsgelände und so. Aber hab mir net viel gedacht weil kein zaun und kein lärm. Hab mei radl unterwegs ins gebüsch gschmissen, geh den steilen weg rauf, über die kuppe - und da tut sich eine wiese auf mit 10 Militärfahrzeugen, Pferden, und Soldaten. Hab mich geduckt. Plötzlich Maschinengewehrfeuer. Ich verkriech mich rein ins Unterholz, und stake zwischen herumliegenden patronenhülsen zu einem Beobachtungsposten... sie haben mit platzpatronen-mg´s in Kübel reingschossen (?) und die Pferde schon wieder zurück in die laster getrieben. Keiiiine Ahnung was sie mit denen gmacht haben. Naja das wars schon - aber es war so a arge überraschung und situation, dass es mi voll hergflasht hat... hab im Anschluss die ganze zeit wasser lassen müssen :-) Und dann glei zum Söllner. Ja, es war anfangs echt cool und ich konnte mein glück kaum fassen- mit ihm saunieren, in seiner küche mein zeug kochen, mit seim buam essen, sein absolut oarg schönes haus & anwesen... hab ihnen meine fotos zeigt und er mir fotos von ihm und so... schließlich noch a achterl wein und dann hab i in am Himmelbett, jawohl, einem Himmelbett schlafen können.
Ja so kanns gehen wenn ma si traut.

Bei der Gschicht gibts aber a aber. I sag mal... bis zu dem fotos schauen war i voll selbstbewusst, und "gleichberechtigt" und so, es war lustig, scheen... Aber beim fotos zeigen begann mein stern irgendwie zu sinken. I hab gmerkt dass er die fotos eher langweilig findet und des hat mi einfach hergstresst, und irgendwie hab i den boden unter den füßen verloren, und beim achterl rotwein ... naja, da hatte ich meine kraft schon verspielt und war bereits so brain-fucked dass i ka gscheits gespräch mit ihm führen konnte. Meine kleinen Boten die da oben im kopf herumlaufen wurden unentschlossener, langsamer, zielloser, verliefen sich... und wenn er merkt, dass vom GEsprächspartner net vü zruckkommt, dass dieser "untinteressant" is, geht er seine Weg... er nimmt si halt sehr direkt das was er will sag ich mal. Um 10 war ich also bereits allein - und voll enttäuscht. Direkt traurig war i, weil ich mich erst wieder nicht so geben hab können wie es mich (und die ganze Situation) glücklich machen würde. Seele verkauft. Ich seh solche sachen sooooo dramatisch... a wahnsinn.
Ja so kanns gehen wenn ma si traut.

Letztendlich wars natürlich a wertvolle Erfahrung... und das alles wär nicht passiert ohne dieser deiner Doppel-Bong, Christoph! Muchas gracias!

Ich musste, durch das und andere sachen, dann allerdings durch ein zaches tief. Da half es auch nix, dass ich - intuitiv und frei! - einen unglaublich schönen platz, einen hochmoor-See, am abend des nächsten tages fand.

Und da kam eine voll arge Ereigniskette, die mich da echt rausholte... i waas net obs euch interessiert, aber des is afoch sowas schönes bei der Reise, wie sich eins ums andere ergibt, wie "Zufälle" mit meinen hoppoderdropp-Entscheidungen zusammenspielen... Da oben am See war ein Zeitungsartikel ausgehängt von so ner art Land-Art-Künstler. Ich dachte mir: ja, den könnte ich besuchen, sicher interessant, und hab mir sein HEimatdorf gmerkt. Ich war dann aber so durch den Wind, dass ich das wieder schmiss, ich wollte nur mehr irgendwie weiter, und da kam ich voll zufällig bei dem winzigen dorf in der nähe vorbei, hab zu ihm hingschaut, er aber nicht daheim, nur seine Schwiegereltern, voll lässig, ja und nach essen und freakout im wald und so entschied ich mich dann ganz knapp nochmal dafür, bei ihnen vorbeizuschauen, dachte mir, vielleicht gibts jo a möhlspeis von der oma :-) - Aber der Herr Angerer in Person war daheim, und obwohl auch er aufm Weg is, ein "Star" zu werden sag ich mal, wars mit ihm vieeeel besser... wir san a stund in der wiesn glegn und habn über alles mögliche geredet... der mensch, die ganze Gschicht, hat mir echt viel kraft gegeben! So von Grund auf! Und so fuhr ich noch durch abenddämmrige wälder, fast ganz ohne plan, mit meiner wohnung hinten drauf, zufrieden und voll im abenteuer-feeling....

Des warn glaub i die highlights... wie gehts euch mit der Sonne? I halts überhaupt net aus! Wie ein Schweißbrenner stichts owi... naja.

Rasiern tät i mi schon gern, ja...find mi immer schiacher mit dem bart, vor allem diese oberlippen-bretzn... hab mein kosmetik-maniküre-sonstwas-köfferchen aber leider daheim vergessen. Und Burgfräuleins laufen mir irgendwie so gut wie gar keine über den weg, für es wert wäre zu kämpfen.... hab aber gar net so die wahnsinns-lust.

Und so weiter, i hör jetzt lieber auf zu palavern. Bin schon in Kufstein! Hollaregugguu! Fast 60 Kilometer gemacht heute!

Fotos gehn si doch no aus:

Ich beim ForellenFischen :-) Da warn so viele, ich habs mit den Händen fast geschafft... schlußendlich aber gfischt.
Dann hat mir ein junger mann dabei geholfen, mit meinem Innenzelt Fische zu fangen... wir hofften, dass einer mittels herlocken durch den offenen zelteingang reinschwimmt.... aber leitln vergessts des, des geht net :-) ... i war halt echt hungrig


Bilder aus Franz Angerers Welt










Wennsd die Alpenkommerzstraße nach Bayern reinfährst, is des erste wosd sigst glei amol des: Bavaria Shops. Hab die Verkäuferin gefragt ob ich in Bayern denn auch Windmühlen zu sehen kriegen werd :-) Is für die Holländer hats gsagt, die kaufen des.




Das fand ich auch im Unterholz bei den Tschaputtniks: Ich hatte... RESPEKT... davor. Da waren nämlich auch schilder wegen "lebensgefährlicher munition" und so... aber die buam vom hans söllner sammeln die sachen sogar kistenweis, alles harmlos


soooo arg die viecher




Schöne Grüße ausm Tiroler Land! ...Mei Goutt wo wird des no olles enden?
Archibald

Dienstag, 5. Juni 2007

wieder da in alter frische


gruß aus bad reichenhall!

missionen gelingen, missionen scheitern... so is das. salzburg war einfach scheiße. eine einzige baustelle... da hauts sogar den mozart um...


na für die augen wars natürlich eh schön, und für den gaumen...schöne stadt; edel-nobel-geschichtsträchtig- aber ansonsten hab i wie ich merke ein problem mit städten! das "problem" sind natürlich die menschen, durch deren anwesenheit ich einfach nicht so frei bin wie in der wildnis. Böööse stadt mit ihren gesellschaftlichen konventionen! Die andern sind schuld! ...Na i weiß eh, ein gut teil bin ich selbst dran schuld, wenn i da isoliert und fadisiert mir die stadt "anschau".... mich in apfelstrudl&mozartkugel flüchte bis ich nicht mehr papp sagen kann... hier in bad reichenhall sitz ich allerdings in am netten café und komm mit den leuten echt ins reden, das is schon ganz was anderes.

Aber wisst ihr... in der natur kann man so ganz sein, das is so körperlich, da kann ich was weiß ich für kapriolen schlagen, meinen körper und die umgebung mit allen sinnen erfahren. In der stadt hingegen isses (in der öffentlichkeit) so kopflastig, den körper braucht man da nur mehr für die fortbewegung wenn überhaupt, ansonsten regiert (in der öffentlichkeit) der verstand, der kopf, das denken, es wird hauptsächlich "gschaut" und "gredt". Schwieriges thema i hab jetzt scho wieder zwenig zeit um es gscheit auszuführen... aber hier mal ein anfang.

hui ich sags euch... es geht von hui nach pfui und wieder zurück... aber tag 11 war sehr hui!

a bisserl unverschämt sein und mit die leit redn und es geht so viel! bin von bad aussee weg und spontan zu einer höhle abgebogen... aber keine führungen, kein eintritt, hieß es. aber i hab einfach gfragt ob i net doch rein darf bin eh schön brav, ja, und so wurde ich mit stirnlampe ausgerüstet reingelassen! ich glaub ich war noch nie so allein... 200 m im berg drin... es war wie in einem adventure. mit verschiedenen levels :) ... die argen formen, oberflächen, die eigene luft, die geräusche, all die zombies, mutanten und dämonen... hab sie alle fertiggemacht, bin heil raus. Blöd nur dass mich die kamera im stich gelassen hat.
dann kam hallstatt: das bruchtal österreichs. Ein schöner see, rauschende wasserfälle, urwüchsige häuser, grüne idylle mit holz und stein garniert...nur statt elben halt menschen. Ein
paar Impressionen:

Am abend kam ich im regen nach bad ischl, war schon voll fertig, wollte auf keinen fall zelten, und bei den bauernhöfen ging auch nix. ICh bekam aber den tip, zu den barmherzigen schwestern zu schauen....im kloster warat sicher noch a platzerl frei. Gesagt getan, aber kein platz, keine barmherzigkeit. Es half auch nix, sie an die geschichte mit josef und maria zu erinnern. Da hätt i di braucht ulli! ... ich war schon am weiterziehen, kommen mir doch tatsächlich noch 2 schwestern entgegen... da krallte ich mich nochmal rein, ich verhandelte einfach, suchte nach möglichkeiten... und irgendwann riefen sie den pfarrer an und es wurde die gerade leerstehende pfarr-villa für mich aufgesperrt! Welch glorreiche eroberung! 20 zimmer und 3 stockwerke nur für mich! Und das umsonst. Cool, nich?

villa is vielleicht übertrieben, aber nett wars allemal.
zweigesichtiger archie vor schmiedeeisernem tor in der villa
tag 13 oder so war i am wolfgangsee, oioioi schöne 2 tage waren das. relaxen am see, ein boot gratis bekommen, am andern ufer nackert in see, zurück, weiter mit rad, schokokuchen, rein in den wald, spontan auf einem schönen felshügel im wald , bemoost, bewaldet, felsig - zum teil wie ayers rock, zölt aufgschtölt, schlafen, am vormittag dann barfußwanderung rauf in die berge, in die unglaublich abwechslungsreiche und urtümliche natur dieser gegend... mitm radl über 2 pässe gequält und am fuschlsee am steg mal wieder richtig ausgelassen, quasi zusammengebrochen, aber schöner zusammenbruch. ich konnte mir ja was kochen...

so gehts dahin.
Der Söllner Hans war leider net daham.

mei goutt mir geht die zeit aus... naja bis zum nexten mal!
Verehrter Krampus: Eine schöne Sprache die du da sprichst... eine sprache die von edler herkunft zeugt! nur weiter so...googleearth is a coole idee, i habs aber leider net verfügbar und kann keine koordinaten durchgeben... schade.
muss jetzt... jetzt hier in reichenhall steh ich am scheideweg zwischen süddeutscher ebene oder salzburg/tiroler alpen... weiß noch nicht.
mögen die götter euch gnädig sein im bunten treiben in graz! und möge ich mehr davon erfahren! ich armer einsamer held...archibald
ps: wenn ichs mal schaff werd ich an eigenen fotoordner einrichten, da gibts noch ein paar nette...

Montag, 4. Juni 2007

Hallo ihr Lieben!

Wenn i jetzt allein wär, würd i echt heulen glaub i, bei aller Ritterlichkeit... aber wenn i i waas net wie lang an meinem Posting bin, zu blöd bin es abzuspeichern und es dann natürlich irrtümlich lösch... I hab en Foto vom Kamera-Ordner direkt ins Posting reingezogen und weg wars.... SOWAS HALT I NET AUS!!! Höfts ma wer!!!!

Ich schreib da mir meine Erlebnisse und Gedanken von der Herz&Seele und dann das!! DAs kann i doch net wiederholen gottverdammt nochmal!! Genauso wie ich ein Gespräch nicht "nocheinmal" führen kann! SCheiiiiiiiiiiiiiiiße!!!!!!

Dabei war so viel!! MAaaaaaaaa

Bni jedenfalls in Salzburg und verkriech mi jetzt irgendwo... ohgott das Posting hat auch von Gelassenheit gehandelt, wie gut die Dinge gehen wenn man auch in schwierigen Situationen locker bleibt... aber DAS ... wenn so ein SCheiß der mit der scheiß Technik zu tun hat mich anscheißt ... echt
I verkriech mi jetzt irgendwo ... und hoff dass ich mich von der SCheiße bald erholt haben werd... möcht heut noch zum Söllner Hauns schaun... irgendwie fucked up kann i des a net mochn.
I werd versuchen das Posting das nächste mal nachzuholen.

Tut mir leid.

Archie

Donnerstag, 31. Mai 2007


Gegruozet miteinand!

Da issa wieda da archibald... wo samma? am anfang. puh. i machs kurz. da war mal am anfang eine schnelle eroberung in peggau... trostlos...
(kann das bild net drehen, aber ihr kennts eich aus, seids jo wiffe knepf gö?)
der thron war a bisserl unbequem:

bin also gleich weitergezogen; wo ich dann 2 Tage auf besagter Wiese verweilte; am 2. Tage hat der BErg gerufen und ich bin rauf; ein paar Impressionen:

Old School vs. New School





unglaublich was bäume aushalten können - komplett ausgebrannt und quicklebendig



Wieder daheim - zu den schönen künsten : böser mann in wiese liegend mit schnapsnase oder so - irgendwie unterbelichtet :-)

das innenleben meines raumschiffes ( da hockt auch ein blinder passagier drin - leider unterbelichtet)



Autark im Park :-) - mach mir grad ein Traum-müsli



türülü - es regnet wieder mal (bei Leoben)


Ich fuhr am TAg 5 übern Präbichl - Pass (1225m). Ja, man kann sich eh schon denken, ich nix gut in Form, hatte meine zweifel ob ich da drüberkomm. Es hat mich auch so hergenommen, dass ich wieder dringend eine eroberung brauchte: in meinem Zelt hätt ich mich net genug erholen können... und so kam Eisenerz:
Da erfuhr ich vom "Schichtturm-Hauns", der Burgherr über diese Feste:

Den Turm gibts schon seit 500 JAhren, damals wurden die Schichten für die Erzberg-Arbeiter eingeläutet. Jedenfalls wollte ich den einnehmen. Aber dem Schichtturm - Hauns eilte der Ruf eines gediegenen, unbeugsamen Recken voraus, der nicht so leicht herumzukriegen ist. Am Turm angekommen, jagte es mir alsbald einen gehörigen Schrecken ein: Er hält sich das tödliche Kaninchen (genau, das aus monthy pythons) als Haustier!! Gottseidank in artgerechtem Zwinger...

Dann der nächste Schlag:

Ich bereitete mich schon auf die Belagerung vor, trank Bier aus dem Brunnen, da kam er vom "Feuerwehreinsatz", der da ein Zeltfest war, zurück und ich hatte zum ersten Mal wieder ein warmes weiches Bett! Molto bene

Alles in allem geriet ich ab da irgendwie auf die schiefe bahn; die fahrt durchs schöne Gesäuse: nur mühsal; schlechtes Wetter war mir wie jeden verdammten Tag bis jetzt auf den Fersen; ich zeltete am Gesäuseausgang 2 Tage lang. 2 Regentage und ich sowieso voll scheiße drauf. Ich hatte einfach keine Kraft, keine Motivation, hatte zu nix lustig, geistige Leere, Ersatzbefriedigung (fr)essen. Ich hielt es auf der Wiese nimma aus, packte im Regen alles zusammen, 3 km Energieflash, aber nur weils Richtung Restaurant ging, und dann wieder Katzenjammer. Ich schleppte mich den ganzen Tag durch den Regen... wurde schließlich noch durch einen wunderschönen sonnenuntergang entschädigt... durch schattenwurf war da ein regenbogen der im himmel begann und auch wieder aufhörte. Ja da jauchzte mein Herz mal wieder der göttlichen SChöpfung entgegen!

Und ich gönnte mir wieder ein Bett (für unterm Strich 2 Euro, fragts mi net wie), und eine
Klettertour einem Wasserfall entlang hat mich wirklich wieder ins Leben zurückgebracht... ich mein... es sah von unten wirklich net arg aus... aber als ich oben war, war ich so froh am Leben zu sein... ich hab mich endlich wieder richtig gespürt, und das Gefühl genossen, dass all der Kram wegen dem ich mich pflege zu ärgern oder runterzumachen einfach ziemlich wurscht is; es zählte heute einzig und allein das am Leben sein und mich selbst zu haben!


Es war einfach wohaaa da oben dazu noch das wohlverdiente improvisierte mittagsmahl - mit AUssicht ins Ennstal mit frischverschneiten Bergipfeln dahinter, daneben der gigantische Grimming direkt vor mir - hammer.


Mein Gott tut mir mein Arsch weh, ich hab Hunger, muss noch mein Zelt irgendwo aufstellen! Und ich euch außerdem a bisserl zu vermissen! Wie gehtsn euch ??? Wos gibts neigs?
Es is jetzt nicht mehr als "nur" ein Bericht worn... vielleicht komm ich das nächste mal dazu, was abseits vom berichten zu schreiben... puh
Archibaldius

Samstag, 26. Mai 2007

HAllo Gefährten!

Der edle Herr, Ritter, Prinz, "knappe Ritterlichkeit" (?) ist jetzt in Leoben und hat schon so manche Ländereien in Besitz genommen.... Die Festung Bruck (Schloßberg) war allerdings ein harter Brocken. Ich war gestern irgendwie daneben und hab vergessen mich in die Mur zu strüzen bevor ich auf den Berg rauf bin. Also verschwitzt-verpickt schlafen. Ich war absolut zu faul oder zu fertig, mein Zelt aufzubauen, also schlief ich in einem dunklen dunklen Walde - gar böse Dinge werden ihm nachgesagt - einfach im Schlafsack, und beinah wurde ich Opfer eines Untiers, das mich mitten in der Nacht aufweckte, als es mit mächtigen SChritten durchs Unterholz brach, dass der Boden nur so erzitterte. Nein ohne Scheiß es hörte sich an wie ein riesiger wie auch immer gearteter Zweibeiner und ich dachte in den ersten Sekunden, noch halb im Traume, dass er ziemlich bösartig sei. Mir blieb nur, mich mit meiner Taschenlampe zu bewaffnen, ... SChließlich wars ein REhbock. Der hat sich so ZWEIBEINIG angehört!! ABer nix passiert. Sonst war Bruck net so der Reißer - allerdings sicher auch selbst schuld: den Kontakt mit Menschen scheue ich noch eher, in meinen eigenen LAnden ist die Gefahr zu groß, erkannt zu werden. Die Natur und ich selbst geben noch derweil eh genug her :-) Und langweilig wirds mir auch deshalb nicht, weil Tätigkeiten wie kochen, essen, mich und Wäsche waschen, Lager auf-und abbauen usw. mich auf Trab halten... Survivaltriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiipppp!!!!!! Heeeeeeeeellldenhaaaaft!! Wenn da nur die Einkäufe in diversen Supermärkten, die Eisdielen, die Cafes nicht wären ;-)

Die ersten zwei Tage waren schön, in einem ruhigen Tal auf ner riesigen Wiese wie für mich hergerichtet...Im Selbstfindungsrausch a bisserl nackert unterwegs und so... sonst war i brav.
Aber hier isses Scheiß-heiß, ich schreib mehr wenn ich eine Internetpippn finde, wo ich auch Fotos hochladen kann!

Erhabenen Gruß
Archibald

Donnerstag, 24. Mai 2007

Dienstag, 22. Mai 2007










Hey ihr Lieben.... ja ich bins schon wieder, bin noch in Graz.
Bitte woos?? Ich bin noch in Graz?? Ja, Archie, bist du. Da hats ein paar Geburtswehen gegeben... is doch nicht so einfach, das Leben komplett umzustellen. Und dann rutsch ich noch in ein langes und erbauliches bzw aufbauendes Gespräch mit dem Bob dem Baumeister :-) Fleißig hamma zusammen geschaufelt und dem Berg aus Selbstzweifeln und Sorgen vor dem ich plötzlich wieder stand einen großen Brocken abgerungen...na das war keine Arbeit: vielmehr hamma Quellen angezapft, die den Berg weggschwemmt haben, das passt eher.... jojo der Bob.

Wahnsinn heut muss ich noch raus!!!! Ich fühl mich vielleicht so wie der Klippenspringer wenn er oben über die Klippe kippt...Angst – Gefahr - Aufregung – Lust – Fallenlassen – Loslassen – Juhuu!! Auf jeden Fall nicht langweilig.

Werd ich heut irgendwo im Westen oder irgendwo im Norden schlafen? Wirds nass oder trocken, kalt oder warm, hart oder weich, gscheit oder bled, schiach oder schen, leicht oder schwer? Was wird da nur aus mir werden?


Halbgott?

















Berserker?
















Volldillo?


















Oder geheimnisvoller Waldläufer?















Immerhin is klar dass ich nicht heiraten werd. So schnell.

So, der Schimmel wiehert im Stall, wie auch der Magen im Bauch und das Herz in der Brust - hollllllareeeeeee ok muss also los

....Das mit Hilfsbereitschaft tu ich mir auch zu Herzen nehmen, ich alter „mir muss es gut gehen“-Junkie... wenns mir schlecht geht mal den anderen zu helfen zu versuchen statt immer bei mir selbst anzufangen is a gute Gschicht (vorausgesetzt da sind überhaupt Menschen) .

Macht’s es gut, ich meld mich bald mal wieder werd schon nicht verloren gehen :-)

Archibald

Samstag, 19. Mai 2007

Verkündigung

Gegruozet sit ir edelen ritter unde ritterinen, ir küenen recken unde reckinen, hie in den wunderlichen hallen der burc Camelot! Ine bin niht der künic Artus, der slafet unde slafet unde slafet, ein erbermeclichez gerippe er jetzo ist, der guote, iedoch bin ich geheizet Archibald-diehoseknallt, geehret mit dem dienste, dise runde ze nennen unde uf ze tuon.

Wie ir wizzet, gat ez uns rittern unde ritterinen: slecht. Vergangen sint diu ziten, da iederman uns achtete, daz diu meister zuo uns kamen unde niht wir - den meistern undertan - an der universitas, allwo starce knappen uns die swerter truogen - hiute tragen wir si selbst in selbstgeflicten taschen -, allwo getriuwe herolde uns mit bluot versigelte briefe von grozer maere brachten unde nicht die übele bezalten boten unserre postkästen mit werbemüll vertaten (unde schon gar nicht automatische Broadcastmailprgramme unserre mailboxen), allwo heere von knappen uns sicherheit brachten, daz lasten manicfaltiger art unserren leip unde geist niht verzerten unde beucten, allwo die bauern uns weizen unde vieh unentgeltlich dar brachten - hiute muoz unser armez rittertum allez selber tuon oder hiefür zalen.

Allez, iedoch niht wir selbst unde der genaedige got im himele sint anheim gevallen dem boesen, wir haben uns selbst die triuwe gehalten, der künic höchstselbst möhte daran erinnern, unde iuch geehrte geste biten die alten tugenden, sit isernen ziten gegenwärtic in der tafelrunde des künec, wieder uf leben ze lazzen! Ehre, friuntlichkeit, triuwe, sauflust, ehrlichkeit, lüsternheit, minnedienst, küenheit, aufntischhaun, dienstlichkeit, drauf scheißen, aventiurelust - allez diz muoz wieder vereiniget werden!

So mugen die ritter unde ritterinen der tafelrunde wieder ufersteen! Mugen wir ane zwist oder eitelkeit unserre troume, gedanken, aventiuren, anecdoten, lässigkeiten, schmunzlereien unde schunklereien miteinand teilen, also daz dise ze einem samen der wisheit, des wizzen unde – der herre si uns genaedic – der kurzewile werden.

Nu also, uf uf, hühhott unde hopsassa, erhebet iuch unde iuwerre metbecher ze einer wunneclichen zukunft, in der wir die fruohte des boumes, den wir gesät, werden ernten!

Unde Archibald, qui per mundum discurrit vagabundus, wird, inwoweit er niht von gotverlazzenen landstrichen daran gehindert wird, der runde bericht geben, alse guot er kan, von sinem nunmehrigen vagabundenleben...

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Und für alle die verrosteten Hirne unter unseren Rittern und Ritterinnen, denen das Verstehen unseres ehrwürdigen Mittelalterdeutschen über die Jahrhunderte abhanden kam, derselbe Text im Neuhochdeutschen... seufz


Seid gegrüßt ihr edlen Ritter und –Innen, ihr tapferen Recken und –Innen, hier in den erhabenen Hallen von Schloss Camelot! Wenn ich auch nicht König Artus bin, der schläft und schläft und schläft, bis auf die Knochen ist er schon abgemagert, der Gute, so bin ich doch Archibald-diehoseknallt, mit dem großen Auftrag beehrt, diese Runde einzuberufen und zu eröffnen.

Wie ihr wisst, geht es uns RitterInnen – schlecht. Lange vorbei sind die Zeiten, wo wir so angesehen waren, dass untergebene Lehrer zu uns kamen und nicht wir - den Lehrern untergeben - auf die Uni, wo kräftige Knappen uns das Kriegswerkzeug trugen – heute tragen wir es selbst in zusammengeflickten Taschen - , wo pflichtbewusste Herolde uns blutversiegelte Briefe gewichtigen Inhalts brachten und nicht schlechtbezahlte Austräger unsere Postkästen mit Werbemüll verstopften (und schon gar nicht automatische Broadcastmailprogramme unsre Mailboxen), wo eine Heerschar von Dienern uns davor bewahrte, dass Lasten verschiedenster Art unsern Körper und Geist aufzehrten und beugten, wo die Bauern fast gratis uns Frucht und Getier zum Essen bereitstellten – heute muss unser geplagter Stand alles selber machen oder dafür bezahlen.

Auch wenn alles außer uns selbst und dem gütigen Herrgott im Himmel dem Bösen anheim gefallen zu sein scheint, sind wir noch immer die alten, daran möchte der König höchstselbst erinnern, und euch verehrte Anwesende bitten, die alten Tugenden, schon seit ehernen Zeiten verkörpert in der Tafelrunde des Königs, wieder aufleben zu lassen! Ehrenhaftigkeit, Freundlichkeit, Rechtschaffenheit, Sauflust, Aufrichtigkeit, Lüsternheit, Galanterie, Tapferkeit, Aufntischhaun, Hilfsbereitschaft, Drauf Scheißn, Abenteuerlust – all das muss wieder vereint werden!

So mögen die RitterInnen der Tafelrunde wieder auferstehen! Mögen wir ohne Zwist und Eitelkeit unsere Träume, Gedanken, Abenteuer, Anekdoten, Lässigkeiten, Schmunzlereien und Schunklereien miteinander teilen, auf dass diese zu einem Samenkorn der Weisheit, des Wissens und – möge der Herrgott uns verzeihen – der Unterhaltung, werden.

Nun denn, auf auf, hühott und hoppsassa, erhebet euch und euren Metbecher auf eine glorreiche Zukunft, in der wir die Früchte vom Baum, den wir gesät, essen werden!


Und Archibald, qui per mundum discurrit vagabundus, wird, soweit er nicht von rückständigen Landstrichen daran gehindert wird, der Runde so gut es geht berichten von seinem nunmehrigen Vagabundenleben...


...und er bedankt sich nochmal herzlich bei Niko für die Übersetzung des Texts, die uns in so wunderlicher Weise den Glanz der guaden oiden Zeit erahnen lässt... die Sprache is net nur schön, sie is auch einfach lustig find ich!! da hab i viel glacht :)